[COLOGNE] I'm Burning: Jeehye Song

5 - 30 April 2024

Die CHOI&CHOI Galerie in Köln zeigt vom 5.04 bis zum 30.04.2024 , I’m Burning“ von Jeehye Song. Mit einer Sammlung von Gemälden, die sich mit der Komplexität der heutigen Existenz auseinander setzen, präsentiert die CHOI&CHOI Galerie die erste Einzelausstellung der koreanischen, in Düsseldorf lebenden Künstlerin. 

Die Werke von Jeehye Song sind von Widersprüchen geprägt. Die gezeigten Szenen sind schmerzhaft alltäglich, die Luft ist schwer vom Gestank des Stresses und des Kampfes. Einfache Aufgaben wie der morgendliche Gang zur Toilette erscheinen furchtbar und verzweifelt. Sanfte und zarte Pastelltöne zeigen alptraumhafte Szenen des täglichen Schreckens: die quälende Last des morgendlichen Duschens; die träge Mühe, ein neues Outfit anzuziehen; der groteske Weg zum Fenster für die erste Zigarette des Tages nach einer weiteren schlaflosen Nacht. 
Die Hölle ist pastellgelb und babyblau. Die Hölle ist der Dienstagmorgen. Die Hölle ist das Geschirr von gestern Abend. Die Hölle sind andere Menschen. Die Hölle ist man selbst. Und die Hölle ist, so zu tun, als sei dies alles zu bewältigen.

In "I'm Burning" beschäftigt sich Song mit der Unfähigkeit, die Kluft zwischen diesem Anspruch und der Realität zu überwinden. Wie der klischeehafte Ratschlag intendiert: "Sei einfach Du selbst", aber mit der Einschränkung, dass man sich selbst verbiegen muss. Der Kampf der Künstlerin, solche Forderung in eine Fantasie-Welt zu projizieren, manifestiert sich auf ihrer Leinwand als neo-surrealistische Inszenierung alltäglicher Fieberträume. Mit ihrem Pinselstrich verwandeln sich alltägliche Szenen in absurde Bilder, in denen das Banale zum Bizarren wird und das Alltägliche einen Hauch von existenziellem Grauen erhält. Sie gewähren einen Einblick in ihr Inneres, das sich mit der Last gesellschaftlicher Erwartungen und selbst auferlegter Ideale herumschlägt.

Song's Kompositionen sind tagebuchartig und selbstreflektierend. In den turbulenten Landschaften sind ihre Figuren sowohl Protagonisten als auch Gefangene ihrer eigenen Geschichte, die jeweils einen Teil der Psyche der Künstlerin verkörpern. Sie legen die Widersprüche und die Absurdität des menschlichen Daseins offen und zeigen ihre ständige Suche nach Lösungen für die widersprüchlichen Realitäten des Lebens. Doch all diese inneren Dialoge werden letztlich durch ihren charakteristischen Humor zusammengehalten, der durch den karikaturistischem Stil unterstrichen wird. Mit dieser Geste bittet sie den Betrachter um einen Moment der Verbundenheit. Angesichts der schwierigen Aufgabe, jeden Tag aufzuwachen, bemüht sich die Künstlerin entschieden, wenn auch besorgt, optimistisch zu sein.

 

Curated by CHOI&CHOI Gallery

On view at Michael Horbach Foundation (Wormser Str. 23, 50677 Köln)