[Cologne] Like a Poem She Never Wrote: Gruppenausstellung

1 - 31 August 2025

 [DE]

CHOI&CHOI Köln präsentiert eine Gruppenausstellung fünf koreanischer Künstlerinnen aus unterschiedlichen Orten. Der Titel "Wie ein Gedicht, das sie nie schrieb" verweist auf die unausgesprochenen Geschichten, die in den Werken der Künstlerinnen zum Ausdruck kommen. Wie ein Gedicht, das nur in der Imagination existiert, sprechen ihre Arbeiten in einer Sprache jenseits der Worte, durch Farbe, Form, Materialität und Symbolik.

 

Diese Ausstellung versammelt künstlerische Stimmen, die jeweils ihre eigene poetische Sprache entwickelt haben; Gedichte in Form von Malerei und Skulptur, die das Unsagbare sichtbar machen und neue Lesarten eröffnen.

 

Jina Park (*1980) lebt in Berlin und ihre Arbeiten sind von persönlichen Erfahrungen zwischen Kulturen geprägt. In präziser Eitempera-Technik erschafft sie surreale Bildwelten, in denen Erinnerungen, Illusionen und kulturelle Fragmente aufeinandertreffen. Inspiriert von ostasiatischen Maltraditionen ohne festen Blickpunkt, versammelt sie exotische Pflanzen, Tiere und Artefakte zu metaphorischen „Wunderkammern“. Zentral sind Fragen nach kultureller Zugehörigkeit, Aneignung und Identität. Durch die wiederkehrende Konstellation von Schatz, Wächter und Räuber reflektiert Park postkoloniale Machtverhältnisse sowie den westlichen Blick auf das „Fremde“. Ihre Werke fordern zur Selbstreflexion heraus und eröffnen je nach kulturellem Hintergrund unterschiedliche Perspektiven.

 

Jukhee Kwon (*1981) lebt in Rom und verwandelt alte, weggeworfene Bücher in fragile, vielgestaltige Papierarbeiten. Sie zerschneidet, knetet, reißt und formt die Seiten mit großer Sorgfalt zu poetischen Skulpturen, von herabfließenden „Papier-Wasserfällen“ bis hin zu Nestern, Kokons oder abstrakten Gebilden. Ihre Werke sind eine meditative Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit, Abwesenheit und Wiederholung. Zeit wird zur Form, das geschriebene Wort verliert seine ursprüngliche Funktion und erhält zugleich eine neue Bedeutung. Kwon zeigt, dass in jedem Ende auch ein Anfang liegt – und verwandelt Zerstörung in schöpferische Kraft.

 

Stella Sujin (*1983) lebt in Paris und hinterfragt Bildsprachen, die stereotypisch mit Vorstellungen von Weiblichkeit assoziiert werden – Blumen, Vulven, Porträts mit karminroten Lippen. Gegen diese tief verwurzelte Formelhaftigkeit setzt sie eine Form der nicht-homogenen Monstrosität. Mit Aquarell als bevorzugtem Medium schafft sie mit einer ultra-verstärkten Palette und verstörenden Bildern eine einzigartige Ikonographie, die den Betrachter dazu drängt, über eigene Grenzen und Reaktionen zu reflektieren.

 

Sejin Hong (*1992) arbeitet in Seoul aus einer zutiefst persönlichen Erfahrung heraus: Als Künstlerin mit Hörbeeinträchtigung kann sie nur Geräusche über 95 Dezibel wahrnehmen. Diese sensorische Einschränkung wird zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Praxis, die Verlust in neue Sinneserfahrung übersetzt. In ihren geometrischen Kompositionen mit Pastelltönen stellt sie perfekte Symmetrien den organischen Kurven gegenüber. Durch verhüllte, halbdurchsichtige Oberflächen macht sie persönliches Spüren sichtbar.

 

Sojeong Lee (*1993) lebt in Düsseldorf und verwandelt ihre Träume und Albträume in eine symbolreiche Bildwelt. Inspiriert von Freuds Theorie des Unbewussten, verarbeitet sie emotionale Zustände wie Einsamkeit und Fremdheit. Traumartige Figuren mit Gegenständen wie Papierfliegern oder Regenmänteln beleben ihre Gemälde, die zwischen Realität und Fantasie wechseln. Lee entwickelt eine eigene visuelle Sprache, die Alltägliches mit tiefer Symbolik verbindet.

 

[KR]

"Like a Poem She Never Wrote(그녀가 결코 쓰지 않은 시처럼)"은 국내외에서 활발히 활동하는 한국 여성 작가들이 각자의 매체를 하나의 언어로 삼아 개인의 서사와 감정을 풀어내는 방식을 조명한다.

 

이들은 회화, 조각, 설치 등 다채로운 조형 언어를 통해 언어로는 포착할 수 없는 내면의 감정, 기억, 정체성을 구축한다. 작품은 형태·색채·질감·구조로 짜인 문장처럼 읽히며, 쓰이지 않은 시처럼 관객 앞에 펼쳐진다.

 

이번 전시는 예술이 언어의 또 다른 가능성으로 작동하는 방식을 드러내고, 감정과 경험, 그리고 여성적 시선이 매체의 물성과 결합하여 '작품의 화법’으로 전환되는 과정을 탐구한다.